Opis
Um die Mitte des 18. Jahrhunderts begann in West- und Mitteleuropa ein entscheidender
Prozess in der Geistesgeschichte: das schrittweise Aufkommen einer deutschjüdischen
Kultursymbiose. Hatte sich bis dahin die aufgezwungene Wanderung des
Ahasvers nur in der Abgeschlossenheit des Ghettos im jüdischen Selbstbewusstsein
ausgetragen, so wurde die jüdische Identität nunmehr vor eine fundamentale Probe
gestellt, nämlich die christlich geprägte europäische Kultur zur Kenntnis zu nehmen
und von der bisher vorherrschenden jüdischen Orthodoxie abzurücken. Bis dahin
nämlich gab es zwar öfters geschäftliche Verbindungen zwischen Juden und Nichtjuden,
aber praktisch keine kulturellen oder gesellschaftlichen Kontakte miteinander.
[do wprowadzenia]